30. Jahrestag der Ermordung von Dragomir Christinel

Datum: 13. März 2022
Uhrzeit: 14:00 - 16:00
Ort: Rathaus in Ribnitz-Damgarten
Gedenken

Kranzniederlegung und Gedenken

organisiert von AJZ Kita Ribnitz-Damgarten, Pro Bleiberecht

Wir erinnern gemeinsam an Dragomir Christinel. Wir erinnern am Rathaus in Ribnitz-Damgarten an der Gedenktafel für den Todesmarsch der Frauen aus dem KZ-Außenlager Barth, denn rassistische Gewalt hat in Deutschland eine lange Kontinuität. Erinnern heißt verändern.

Anschließend laden wir zum Beisammensein und der Enthüllung eines Gedenk-Graffitis am AJZ Kita ein.

Forderungen von Pro Bleiberecht und AJZ Kita

  1. Errichtung und Finanzierung eines Gedenkorts von kommunaler Seite. Kommunale Politik muss an den schrecklichen rassistischen Mord erinnern und ihn aufarbeiten. Die Errichtung eines öffentlichen Gedenkortes kann hier der Anfang eines Prozesses sein.
  2. Einbezug von Angehörigen, Familie und Zeitzeug:innen von Dragomir Christinel in die Planung des Gedenkens und Anerkennung ihrer Forderungen aus Betroffenenperspektive.
  3. Etablierung einer jährlichen Gedenkveranstaltung an dem zu errichtenden Gedenkort. Als Erinnerung und Mahnung, als Zeichen gegen Neonazis und rassistische Gewalt, als Zeichen für die Würde eines jeden Menschen – unabhängig von Herkunft und Aufenthaltsstatus.

Wer war Dragomir Christinel?

Bis heute ist kaum etwas über das Leben von Dragomir Christinel bekannt. Eine der Ursachen dafür liegt im gesellschaftlichen Rassismus. Weder in der zeitgenössischen Berichterstattung zum Mord noch im folgenden Strafprozessen spielte Dragomir Christinel als Person eine Rolle.

Eine der beiden Ausnahmen ist eine Reportage der taz. Wenige weitere Informationen erhalten wir aus einem Beitrag von Spiegel TV, in dem ein Freund und Mitbewohner aus der Unterkunft erzählt. Dragomir Christinel wurde am 4. April 1973 im rumänischen Bistrița geboren. In der Dokumentation erfahren wir außerdem, dass Christinel wenige Wochen zuvor sein erstes Weihnachten in der Bundesrepublik feierte und gerne an Autos schraubte. Er lebte seit Dezember 1991 als rumänischer Asylsuchender in Rostock. In Saal war er zu Besuch bei Freunden. Teil des Films ist auch das einzige Foto, das wir von Dragomir Christinel kennen.

Mehr Kontext und Infos:

Wir gedenken: Dragomir Christinel